Chinon- AOC

Chinon- AOC

Chinon- AOC

Die Hauptstadt der Rabelais-Liebhaber und des Weintourismus feiert ihre großartigen Rotweine, stößt aber ebenfalls gerne mit einem Glas Weiß- oder Roséwein an.

Das Weinbaugebiet
Lage: Das Appellationsgebiet erstreckt sich über 18 Gemeinden, auf beiden Seiten der Vienne bis ihrem Zusammenfluss mit der Loire.

Fläche: 2.100 ha
Geschichte: Die Burg, die die Vienne dominiert, war Aufenthaltsort vieler Könige und Prinzen, von den Plantagenets bis zu Richelieu. 1429 empfing Karl VII. hier Johanna von Orléans, die ihn davon überzeugte, das Königreich Frankreichs wieder zurückzuerobern. Chinon ist ebenfalls Heimatstadt von Rabelais. Die Geschichte und seine romanhaften Versionen sind in die Architektur und die Landschaft von Chinon eingraviert, so dass es ein Ort der Wallfahrt (eher bacchantisch als literarisch) und eine reizvolle Renaissance-Stätte, die gerne von Touristen heimgesucht wird, darstellt.
Böden: In Chinon trifft man auf eine Aufeinanderfolge dreier wichtiger Bodentypen:
- Zuerst die Flussterrassen (ehemalige und neue) der Vienne-Ufer, die aus Kies und Sand bestehen.
- Dann die Hügel und die Anhöhen aus Turon-Kalk (gelber Tuffstein), die sich entlang der Flussstraßen befinden.
- Schließlich die Plateaus und Anhöhen, die hauptsächlich aus Lehm, Feuerstein und Sand bestehen (Senonium).
Klima: Der breite Zusammenfluss der Loire und der Vienne bildet das Tor zu der Milde des Atlantiks. Das Meeresklima dringt somit dank zweier Täler bis zu der weitest entfernten Terrasse oder entlegenem Hang vor. Die Hügel sind ost-westlich ausgerichtet und profitieren daher von einer äußerst sonnigen Südlage: Wie in der Region von Bourgueil findet man hier ein besonders günstiges Mikroklima, in dem sich die Cabernet Franc-Rebe ausgesprochen wohl fühlt.

Der Wein
Jährliche Produktion: Etwa 115.000 hl davon 4 % Roséwein und 2 % Weißwein
Grundertrag: 55 hl/ha
Rebsorten: Der Rotwein geht fast ausschließlich aus der Cabernet Franc-Rebe (oder auch Breton-Rebe) hervor, selbst wenn die Cabernet Sauvignon-Rebe maximal bis zu 10 % verschnitten werden darf. Der Weißwein wird aus der Chenin-Traube (oder auch Pineau de Loire-Traube) gemacht.
Vorherrschende Anbaupraktiken: Pflanzdichte 5.000 Stöcke/ha. Der Rebschnitt ist streng reglementiert; für die Cabernet-Rebe generell "Guyot" (spezielle Art der Reberziehung), einfach. Die meisten Böden sind gepflügt oder grasbewachsen.

Verkostung
Sensorische Merkmale: Die roten Chinon-Weine haben eine intensive, kirschähnliche Farbe, die sich zu einer bräunlichen Färbung mit purpurnem Schimmer entwickelt.
Die Weine von Kiesböden sind leicht, delikat, sehr aromatisch (rote Früchte) und angenehm – selbst von ihrer frühesten Jugend an.
Die Hügel und Plateaus aus Lehm und Feuerstein sowie Tuffstein bringen großartige, vollmundige und kräftige Weine hervor, die dabei sind, komplexe Aromen vom Kompott schwarzer Früchte, milder Gewürze und von Wild zu entwickeln. (Natürlich verschneiden manche Winzer Weine mit zusätzlichen Trauben von anderen Terroirs).
Der weiße Chinon-Wein ist ein wahrer „Taft-Wein“ (wie Rabelais ihn nannte), sehr mineralisch, und seine Seltenheit verschafft ihm hohes Ansehen.
Trinktemperatur: 14-15°C für die jungen Weine, 16 - 17° C, wenn sie älter sind. Es ist empfehlenswert, die ersten zu karaffieren, um sie etwas abzumildern und die zweiten zu dekantieren, damit sie sich besser entfalten können.
Lagerfähigkeit: Je nach Typ können die Chinon-Weine ihre Reife zwischen zwei und fünf oder zwischen zehn und 20 Jahren erreichen.

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